Donnerstag, 29. November 2012

Festival der Fehlaufschläge

Helerhofer SV II  vs. TTG Langenfeld V   8:8


Sehr zur Freude der Gastgeber ließen wir schon in unsere Begrüßungsansprache einfließen, dass wir in der letzten Saison in ihrer Hall einen 3:7-Rückstand noch in einen Sieg umgebogen hatten. Ein enges Spiel haben wir auch diesmal erwartet. Und so kam es beim gerechten 8:8 dann auch. Die Partie verlief diesmal zwar wesentlich unspektakulärer, aber nicht weniger dramatisch. Der Kampf um den entscheidenden Vorsprung wogte von Beginn an hin und her, meist war eine Mannschaft mit einem Punkt vorne, erst beim 5:7 aus unserer Sicht wurde der Abstand einmal größer und für uns richtig bedrohlich.


Am Ende haben uns die Doppel rausgerissen. Alle drei Doppel gewannen einmal. In den Einzeln stellten wir uns weniger geschickt an. Drei von vier engen Fünfsatzspielen blieben bei den Hellerhofern. Darunter gab es zwei Schlüsselspiele, die am Ende die Waagschale noch zur einen oder anderen Seite hätte neigen können: Michael H.s unglückliche Niederlage gegen Sven Schmidt (9:11 im 5.) und Thomas Entfesselungskünste gegen Fernando Alves (11:6 im 5. nach 0-2 Satzrückstand). Unsere Lebensversicherung war gestern aber eindeutig Leo, der zwar erst sehr spät die richtige Halle gefunden hatte, nachdem er sämtliche anderen Turnhallen der näheren Umgebung vergeblich erkundet hatte, dann aber beide Einzel sicher gewann.

Zweierlei Ereignisse sind noch erwähnenswert:
1. Lothar haderte mit seinem Schläger, der, wie er sagt,  „seine Seele verloren“ habe und ihn im Eröffnungsdoppel  wie im ersten Einzel schmählich im Stich gelassen hatte. Richards Schläger, mit dem er danach ersatzweise sein Totholz ersetzte, erwies sich hingegen als quicklebendig und trug Lothar zu den beiden folgenden Siegen.

2. Am Auffälligsten aber war gestern die Hochleistungsschau der Fehlaufschläge, die das Match in vielen Paarungen dominierte. Wunderbare Verkümmerer (Ball verhungert  bereits an der eigenen Tischkante) wechseln sich ab mit klassischem Fehlaufschlag-Mittelspiel (Netzhöhe als unüberwindliches Hindernis), um am Ende in den viel zu energiegeladen Fernaufschlag münden (Landung des Balls ca. zwei Meter hinter der gegnerischen Tischhälfte). Besonders hervor tat sich dabei unser Käpt’n Michael Billner, der alle diese Varianten in unglaublicher Perfektion und beliebiger Stückzahl zu produzieren wusste. Sein Meisterstück waren sicherlich die vier Fehlaufschläge im zweiten Satz des ersten Einzels. Selbstverständlich war darunter auch der so genannte „Billi“, ein nach Michaels Spitznamen benannter doppelter Fehlaufschlag in Folge. Sein Gegner beschwerte sich jedenfalls höchst irritiert und völlig zu Recht, dass Michael im 3. Satz nur noch ein einziger kümmerlicher Fehlaufschlag gelang.  

Die Fehlaufschlagorgien unseres Käpt’n blieb nicht folgenlos, sondern strahlten auf seinen Gegner aus, der fröhlich nachzog. Schließlich steckte dies beide Mannschaft an, die sich aber bald mit ihren beiderseitigen Handicaps beim Aufschlag abfanden und die Partie sicher und freundschaftlich zum schiedlich-friedlichen Remis führten.

Es spielten:
Jaeger/Billner 1:1, Hamacher/Pohlmann 1:0, Müller/Pötschke 1:0; Lothar Jaeger 1:1, Michael Billner 0:2, Michael Hamacher 1:1, Leonard Sachtleben 2:0, Thomas Müller 1:1, Michael Pohlmann 0:2.

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