TTC Hitdorf vs. TTG Langenfeld V 9:3
Eigentlich wollten wir gestern ja nur höflich die Honneurs
machen und den Hitdorfern live zur Meisterschaft gratulieren. Wir warteten
allerdings vergeblich darauf. Denn weder vor noch während oder nach der Partie waren
die Gastgeber bereit, den von uns auf dem Silbertablett servierten Meistertitel
anzunehmen.
Meisterlich sind bereits die Ausmaße der Hitdorfer Sporthalle.
Erste Ermüdungserscheinungen drohen dem ungeübten Gast, wenn er vom Eingangsbereich
der völlig überdimensionierten Halle aus die beiden nur schemenhaft am andern
Hallenende zu erahnenden Spieltische zu erreichen sucht.
Top sind die Rückrundenbilanzen der ersten fünf Hitdorfer
Akteure (11:0, 11:1, 9:3, 8:3, 9:0), die den verschüchterten Gast ehrfürchtig
erschaudern lassen.
Majestätisch ist das Auftreten des Klassenprimus, der es
sich gegen uns sogar bequem leisten kann, auf die beiden einzigen in der Rückrunde
noch ungeschlagenen Akteure zu verzichten.
Beeindruckend ist zudem die Drohkulisse, die die Hitdorfer
hoch über den Tischen arrangiert haben. Als sportgemäße Variante des Damoklesschwertes
hängen über den Köpfen der Spieler in den Deckenverstrebungen zwei eingeklemmte
Bälle, ein Basket- und ein Volleyball. Da überlegt man als Gastspieler lieber zweimal,
ob man laut über eigene Punkte jubeln oder etwas zu fest auftreten soll, um
nicht eventuell einen plötzlichen Tod durch ein für den Tischtennissportler
viel zu großes Spielobjekt zu erleiden.
Dennoch wehrten wir uns tapfer, wobei sich gerade unsere
beiden Edelreservisten, Richard und Leo, besonders hervortaten, die gemeinsam alle
drei Ehrenpunkte erkämpften. Auch Michael B., Willi und insbesondere Rainer zeigten
sehr engagierte Leistungen und hätten vielleicht insgesamt ein oder zwei Siege
mehr einfahren können. Aber insgesamt hatte die Heimmannschaft alles im Griff.
Umso überraschender war es, dass der neue Meister nach
der Partie so wenig Selbstvertrauen ausstrahlte, vielmehr glaubte, bei noch
drei ausstehenden Partien theoretisch einholbar zu sein. Doch selbst im Falle
dreier eigener 0:9-Klatschen bei gleichzeitigen 9:0-Kantersiegen unserer IV. wäre
ihm aufgrund eines überragenden Spielverhältnisses von +124 der Titel nicht
mehr zu nehmen. So fanden unsere Glückwünsche ihren Adressaten (noch) nicht,
sondern verhallten unerwidert in der riesigen Halle. Wir sind aber sicher, dass
sie die Meisterschaft bald nicht mehr verleugnen können.
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