Post SV Hilden II vs. TTG Langenfeld V 1:9
Alles schien so vertraut bei unserem gestrigen Spiel in
der Hildener Postfiliale (Post SV Hilden II), eine bekannte Halle, vertraute
Gegner und letztlich ein mit 9:1 sehr deutlicher Sieg, wie zumeist in den
letzten Jahren. Wären da nicht die neuen Plastikbälle gewesen, auf die die
Hildener bereits ein Jahr vor der Zwangseinführung in vorauseilendem Gehorsam umgestiegen sind. Blendend weiß, aseptisch-geruchsfrei lümmelten sie sich
auf den Platten herum und lauerten auf uns Zelluloidakrobaten.
Die erste unliebsame
Bekanntschaft mit ihnen machte Lothar, den die scheinbar so harmlosen runden
Plastikkugeln in den ersten beiden Sätzen wie einen Anfänger aussehen ließen. Er
traf kaum einen Ball, auch wenn er das mit all seiner Routine ab dem dritten Satz
wieder einigermaßen in den Griff bekam.
Danach häuften sich die Beschwerden. Käpt’n Michael B.
beklagte, dass er den Plastlingen nicht den Unterschnitt mitgeben konnte, mit
dem er ansonsten ins Spiel findet. Michael H. drosch zwei Sätze lang einen
Vorhandschlag nach dem anderen ins Netz oder über den Tisch, bis er endlich
merkte, dass man den seelenlosen Geschöpfen wenigstens eine Eigenschaft nicht
ausgetrieben hatte, sie können „Nasse“ in Serie produzieren. Sieben Netz- und
Kantenbälle im vierten Satz versöhnten ihn wieder halbwegs mit diesen Aliens
und kauften seinem Gegner endgültig den Schneid ab.
Mit all unserer Routine kämpften wir uns durch die neue Welt
der TT-Chemie und gaben am Ende überraschenderweise lediglich ein Doppel ab,
und das in jedem Satz in der Verlängerung.
Schon in der Umkleide rissen wir dann aber unsere Taschen
auf, schnüffelten an den vertrauten alten Zelluloidgefährten und ließen wieder
ein wenig die heile Welt der Vorplastikära entstehen. Es bleiben uns noch sechs
Monate, uns langsam von ihnen zu
entwöhnen. Leicht wird das nicht!
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