TTG Langenfeld V - Post SV Hilden II (9:4)
Laut wurde es in der Halle
nur im Vorfeld des vorentscheidenden Ringens mit der 2. Mannschaft von Post
Hilden um (bzw. gegen) den vorletzten Tabellenplatz. Da führte nämlich der
frisch aus China reimportierte Rainer vor den Augen unserer staunenden
Jugendlichen und der beiden Mannschaften die Indoor-Flugkünste des in Fernost
für Mitspieler Thomas erworbenen Modellhubschraubers vor.
Ansonsten verlief das Spiel
erwartungsgemäß ruhig und fair. Die geschwächten Gäste (ohne 2 und 4) taten
sich bereits in den Doppeln sehr schwer, so dass wir mit der optimalen Ausbeute
in die Einzel gehen konnten. Entscheidend waren dann das mittlere und untere
Paarkreuz, die jeweils ohne Satzverlust die notwendigen sechs weiteren Punkte
einheimsten.
Die Gäste hielten sich
stattdessen im oberen Drittel schadlos. Allerdings hatten sie hier ordentlich
zu kämpfen. Rainer, unser China-Kracher, lieferte in Doppel wie Einzel immer
wieder Kostproben seiner neuen chinesischen Kompromisslosigkeit (Aufschlag –
Endschlag – Punkt). Nach seiner Aussage trainiert und spielt man in China so,
als gäbe es kein Morgen. Für Feinheiten und Zwischentöne (also Ballhalten,
Schnittspiel, langsame Topspinns) fehlen dort anscheinend Zeit und Geduld.
Bei der spätabendlichen
Nachbetrachtung in der „Kutschertheke“ erzählte Rainer einige Anekdoten aus dem
chinesischen Alltag, von Karaoke-Orgien mit Riesenlautsprechern in den wenigen
öffentlichen Parks, von Tai-Chi-Massenaufmärschen am frühen Morgen, von
Heiratsgeschäften und von chinesischer Esskultur und Diskoherrlichkeit.
Besonders interessant war der Teil seiner Berichterstattung, der sich mit der
Kombination von Tischtennis und chinesischer Geschichte beschäftigte. Das
Bildnis des großen Vorsitzenden, Mao-Tse-Tung, mit TT-Schläger in der Hand,
unter dem trainiert wird, und die Verachtung für alles Japanische in Erinnerung
an die 14-jährige Besatzungszeit in den 30er und 40er Jahren, sind zwei
Beispiele dafür. So warf z. B. sein Trainingspartner den Joola-Ball, mit dem
Rainer spielen wollte, angewidert in die Ecke und ersetzte ihn
umgehend durch ein chinesisches Produkt. Dass Rainer auch noch ein Joola-Trikot trug, übersah sein Gegenüber gnädigerweise.
Der Abend klang auf diese
Weise sehr unterhaltsam und mit einem Schuss fernöstlicher Exotik aus.
Es spielten:
Stelter/Hamacher
1:0, Müller/Pötschke 1:0, Peeters/Perse 1:0; Thomas Müller 0:2, Rainer Stelter
0:2, Martin Perse 2:0, Michael Hamacher 2:0, Frank Peeters 1:0, Richard
Pötschke 1:0.
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