Donnerstag, 15. März 2012

Hüttenzauber

Hellerhofer SV II - TTG Langenfeld V  (7:9)


Mir war die Sport“halle“ des Hellerhofer SV bisher noch unbekannt. Daher möge man mir den bei erster Inaugenscheinnahme gemachten, leicht irritierten Ausruf verzeihen: „Ihr habt ja einen tollen Aufwärmraum, aber wo findet denn gleich das Meisterschaftsspiel statt?“ Man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles, auch an die kleinste Hütte (oder war es eher eine etwas zu groß geratene Besenkammer?), und so stand am Ende unser hochdramatischer 9:7-Sieg bei der Reserve des Hellerhofer SV.


Der Verlauf des Spiels war ungewöhnlich. Unser Käpt’n Karl hatte die Doppel- und Einzelaufstellung schon seit Tagen minutiös vorgeplant, bis sich herausstellte, dass die Gastgeber anscheinend nur zu fünft antreten würden. In der berechtigten Hoffnung, angesichts gegnerischer Unterzahl auf der Überholspur zu fahren, stellte er fix die Doppel 2 + 3 um, damit auch er wenigstens ein Spiel machen konnte.  

Da haben wir uns allerdings zu früh gefreut. Doppel 1+2 sowie die erste Runde im oberen und mittleren Paarkreuz gingen komplett an die Hausherren des Zwerganwesens – Zwischenstand 1:6. Die vom Käpt`n erst zaghaft, dann immer massiver vorgetragene Aufforderung: „Aufwachen“ fiel zunächst auf keinen fruchtbaren Boden. Seltsam gehemmt und eher alibimäßig wedelte seine verschüchterte Truppe mit den Schlägern. Viel mehr als die 2 kampflosen Punkte schienen für uns nicht herauszuspringen. Richards mühsamer Fünf-Satz-Erfolg (11:9) wurde durch eine weitere Niederlage sofort wieder entwertet – 3:7.

Dann aber geschah das Wunder. Auf einmal spielten wir sicherer und mutiger und errangen Sieg um Sieg. Vier Erfolge hintereinander und zusätzlich das letzte kampflose Spiel stellten die Partie auf den Kopf. Mit einem zur Mitte der Partie niemals für möglich gehaltenem 8:7 bestritten Michael und Frank das Schlussdoppel. Und hier knüpfte Frank nahtlos an die Überform seines 2. Einzels an. Insbesondere im Schlusssatz traf er auch noch die unmöglichsten Bälle, wie er wollte.   

Was lernen wir aus dem gestrigen Spiel?
  1. In kleinen Hallen spielt man (übrigens auf beiden Seiten) nasser als in großen.
  2. Je kleiner der Raum, desto größer der Erfolg.
  3. Wer sich rechtzeitig darauf einstellt, kann auch in engster Käfighaltung goldene Eier legen.
  4. Den Gastgebern kann man mit kleinen Fragen und gut gemeinten Tipps große Freude bereiten, wie „Wächst die Halle noch?“ oder „Bringt doch einfach an beiden Seiten Spiegel an. Dann sieht es großzügig aus wie in Versailles!“.

Es spielten: Hamacher/Peeters 1:1, Müller/Gunia 0:1, Pötschke/Perse 1:0; Thomas Müller 0:2, Martin Perse 1:1, Michael Hamacher 1:1, Frank Peeters 1:1, Karl Gunia 2:0, Richard Pötschke 2:0.

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